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UNESCO Weltkulturerbe & Weltnaturerbe in Bolivien

Altstadt von Sucre

Altstadt von Sucre ist UNESCO Weltkulturerbe

Spanische Eroberer gründeten 1538 in den östlichen Kordilleren der südamerikanischen Anden die Stadt Ciudad de la Plata de la Nueva Toledo (Stadt des Silbers von Neu-Toledo), auch bekannt unter den Namen La Plata, Charcas, Ciudad Blanca (weiße Stadt) und zuletzt Sucre. Anordnung und Aussehen der historischen Gebäude in der Altstadt sind beispielhaft für die Verschmelzung traditioneller und europäischer Architekturstile in den südamerikanischen Kolonien.

Die Altstadt von Sucre gilt als eine der besterhaltenen Kolonialstädte Südamerikas mit zahlreichen Gebäuden aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Da auch spätere Bauwerke im Stil spanischer Kolonialarchitektur errichtet wurden, gehört die Altstadt von Sucre seit 1991 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

La Plata wurde an der Stelle einer Inkasiedlung gegründet und entwickelte sich zum Zentrum der Verwaltung, Religion und Kultur. König Phillip II. ordnete 1559 die „Audiencia de Charcas“ an. Charcas bzw. La Plata oblag damit Verwaltung, Gerichts- und Finanzwesen für ein Gebiet, welches das heutige Paraguay, den Südosten von Peru, Nordchile, Argentinien und einen Großteil des heutigen Boliviens umfasste.
1552 wurde La Plata Bischofsitz, wenig später wurde mit dem Bau einer Kathedrale begonnen, 1609 erfolgt die Erhebung zum Erzbistum. Kirchliche Orden siedelten sich an, Jesuiten und Franziskaner errichteten Klöster.
Die Jesuiten waren auch maßgeblich am Aufbau der Universität beteiligt, die 1624 auf Anordnung König Phillips III. und mit Legitimation des Papstes errichtet wurde.
In La Plata gab es 1809 die erste Erhebung einer amerikanischen Kolonie gegen Spanien, angeführt von Antonio Jose de Sucre. Ihm zu Ehren erhielt die Stadt den Namen Sucre, nachdem 1825 hier die Unabhängigkeit erklärt wurde. Sucre wurde Hauptstadt des neuen Staates Bolivien. Inzwischen ist Sucre nur noch die konstitutionelle Hauptstadt, der Sitz der Regierung ist heute in La Paz.

Wie bei allen von Spanien in der Kolonialzeit gegründeten Städten ist der Stadtplan übersichtlich, die Straßen sind schachbrettartig angeordnet.
Sehenswert ist die Casa de la Libertad. Dieser ursprüngliche Teil der Jesuitenuniversität ist heute ein historisches Museum. Ein typischer Kolonialbau mit dem Originalsalon, in welchem 1825 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet wurde.
Das Zentrum Sucres beherrscht die Kathedrale mit ihrem auffälligen Glockenturm. Im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil erbaut, erfolgten später noch Anbauten im Barock- und Mestizostil, unter anderem 1625 eine offene Kapelle.
Viele Kirchen sind aus dem 16. Jahrhundert, wie zum Beispiel die Klosterkirche San Francisco mit einem Renaissanceportal und vergoldeten Kassettendecken oder die erste Kathedrale Sucres – San Lazaro. Die klassizistisch geprägte Klosterkirche San Felipe Neri entstand erst Ende des 18. Jahrhundert, sie hat eine Kuppel und eine Doppelturmfassade.
Etwas außerhalb vom Zentrum liegt das einstige Franziskanerkloster und heutige Museum La Recoleta. Es wurde 1601 erbaut, drei gut erhaltene viereckige Innenhöfe mit Säulengängen, die Kapelle mit geschnitztem Chorgestühl und das Museum mit kolonialen Gemälden und Gebrauchsgegenständen sind zu besichtigen.

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