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UNESCO Weltkulturerbe & Weltnaturerbe in Bolivien

Das UNESCO Weltkulturerbe Potosí

Das UNESCO Weltkulturerbe Potosí

Potosí wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern als Bergbausiedlung gegründet, nachdem dort das größte Silbervorkommen der Neuen Welt entdeckt wurde. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich Potosí zur Hauptquelle des spanischen Silbers und zu einer der größten Städte der Welt.
Die Spanier verschifften dermaßen viel Silber nach China und Europa, dass sich der Wert des Edelmetalls deutlich verringerte. So wurde das UNESCO Weltkulturerbe Bolivien Potosí, Stadt und Silberminen zu einem Synonym für Reichtum und wurde zum Auslöser der historisch bedeutenden Preisrevolution des 16. Jahrhunderts. Dieses Ereignis führte auch zur Entstehung der Quantitätstheorie des Geldes, die besagt, dass das Preisniveau von der Geldmenge abhängt und auch heute noch von Bedeutung ist. Als Villa Imperial, also als Reichsstadt, beeinflusste Potosí auch die Architektur und Kunst der Andenregion, die geprägt ist von barockem Stil mit indigenem Einfluss. Im Jahre 1987 wurden die bolivianische Stadt und ihre Silberminen deshalb in die Liste der UNESCO aufgenommen.

Die Silbervorkommen im Cerro Rico, dem Berg südlich der Stadt, waren bereits den Inka bekannt, doch erst als die Spanier in der Mitte des 16. Jahrhunderts Bolivien kolonialisierten, wurde die unwirtliche Gegend zu einer Metropole. Durch ein System aus hydraulischen Mühlen, mit deren Hilfe das Silber gefördert wurde, entwickelte sich die Gegend zum größten Industriekomplex der Welt. Anfang des 17. Jahrhunderts lebten ca. 150 000 Menschen in Potosí, wobei ungefähr 13 000 davon Zwangsarbeiter indianischer Herkunft waren. Der Teil der Bevölkerung der nicht gezwungen war in den Minen zu arbeiten, lebte zum größten Teil vom Handel und Import von Lebensmitteln und anderen Gütern, da eine landwirtschaftliche Nutzung der Gegend nicht möglich war. Auch der Abtransport des Silbers stellte eine wichtige Einkommensquelle dar.
Zwischen 1753 und 1773 wurde das königliche Schatzhaus, das Casa de la Moneda erbaut, wo das Silber mit der königlichen Münzprägung versehen wurde. Nach 1800 erschöpfte sich das Silber langsam und man begann hauptsächlich Zinn, welches auch reichlich im Cerro Rico vorhanden war, abzubauen. Doch damit begann ein allmählicher Niedergang der Wirtschaft, der von Potosí ausgehend, ganz Bolivien betraf. Ungefähr zur gleichen Zeit kam es zu einem Unabhängigkeitskrieg und Potosí wurde abwechselnd von der spanischen Kolonialmacht oder der patriotischen Befreiungsarmee, die von den Argentiniern unterstützt wurde, kontrolliert. 1825 wurde Bolivien unabhängig und der Bergbau ging weiter zurück.

Doch auch heute noch wird im Cerro Rico Silber sowie Zinn abgebaut und man kann das komplizierte System aus Aquädukten und künstlichen Seen betrachten, mit dessen Hilfe das Silber aus dem Berg gefördert wurde. In der Stadt selbst gibt es noch vornehme Häuser, die aus der Kolonialzeit stammen, die barrios mitayos, die einstigen Unterkünfte der Arbeiter und die Kirchen von San Francisco und San Lorenzo. Auch das Casa de la Moneda, welches heute ein Münzmuseum ist, befindet sich im Zentrum des UNESCO Weltkulturerbes Bolivien Potosí, Stadt und Silberminen.

Bolivien Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Weltkulturerbestätten in Bolivien

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Eine Übersicht der UNESCO-Weltnaturerbestätten in Bolivien

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